„…. Nein, keine Angst: Hier geht es nicht darum, in oberlehrerhafter Weise den Gästen einen Literaturkanon einzutrichtern.
Es wird vielmehr ein unterhaltsamer Nachmittag im Tri-Café werden, keine strenge Lesung im üblichen Sinn.
Die Macher Martin Kuchejda, Winfried Bode, Stefan Heidtmann und als Gast Det Junker wollen ihr Publikum mit schönen und interessanten Texten aus 2000 Jahren Weltliteratur begeistern.
Das beginnt mit dem „Hohelied der Liebe” aus der Bibel und endet mit Peter Lichts „Lied gegen die Schwerkraft”.
Zum Programm gehören Songtexte genauso wie Passagen aus Romanen, Auszüge aus Märchen, klassische und moderne Lyrik, auch in Liedform.
Es geht also munter hin und her, wenn Martin Kuchejda, Leiter der Halle 32, und der Kölner Musiker Winfried Bode lesen, Stefan Heidtmann die Texte am Klavier untermalt und Det Junker zur Gitarre Heine-Gedichte und volkstümliche Pfaffenlieder singt.
Ihre Auswahl ist eine rein subjektive. Sie haben jenes für diesen Nachmittag herausgepickt, was ihnen am besten gefällt. Beispielsweise die berühmte Schilderung aus Thomas Manns Roman „Buddenbrooks”, in der Senator Buddenbrook ein Zahn entfernt wird. Aber auch die Sterbeszene aus Karl Mays „Winnetou III” bekommt ihren
Raum. Stefan Heidtmann kann an dieser Stelle natürlich nicht anders, als begleitend die berühmte Filmmusik anzuspielen. Er illustriert die Texte am Klavier, assoziiert passende Kompositionen und findet die richtige Klangfarbe – spielt etwa mit arabischen Motiven, wenn aus „Tausendundeine Nacht” gelesen wird.
Der Spaß an Literatur und Musik steht bei der „Jahrtausendliteratur” im Vordergrund. Dabei öffnet sich die Gelegenheit, den einen oder anderen Text für sich zu entdecken.
Das Quartett versieht den Nachmittag jedoch mit seiner eigenen Herangehensweise und immer wieder aufleuchtendem Unernst. Anders lässt sich ein Jahrtausend der Literatur wohl auch nicht bewältigen.“